Beschreibung
Im schwarzen Zimmer ist Licht die Königin, Dunkelheit
dagegen ihre offensichtliche Erbin. Das Licht gewinnt in
diesem geschlossenen Raum, um Schatten und Konturen zu
werfen. Das schwarze Zimmer ist zauberhaft. Seine optische
Formel verwandelt mit erstaunlicher Präzision das Wahre in sein
umgekehrtes und verdrehtes Bild. Es spielt mit dem Blick und
zeigt die Welt auf den Kopf gestellt. Dem Blick wird schwindelig.
Im schwarzen Zimmer sind Schatten ein Versprechen.
Um den Appetit auf dieses obskure fotografische
Wunschobjekt zu befriedigen, ist es nötig, sich die Zeit
zu nehmen, dies in der Dunkelheit zu tun. In der Dunkelheit,
eingekreist in diesem Raum, findet etwas Intimes und
Geheimes statt. Ein amouröses Ritual bereitet sich vor.
Man braucht Geduld und Aufmerksamkeit, damit das
Wunder eintritt und sich die Dunkelheit erhellt.
Das schwarze Zimmer, Chambre Noire, erweckt innere Einkehr,
hält Geschwindigkeit und Hast auf Distanz. Es ist ein Tempel,
in dem der Blick es liebt, sich zu sammeln. Ein Tempel, weil er
ebenso schützt wie aufdeckt, einfängt wie befreit.
KOPFNOTEN : Schinus
HERZNOTEN : Jasmin, Papyrus, Veilchen, Weihrauch, Pflaume
BASISNOTEN : Sandelholz, Patchouli, Moschus, Vanille, Leder